Besonders schutzbedürftig





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Grundsätzlich fördert die Tabuisierung des Themas die Täter zusätzlich. In der Regel werde ich als Therapeut ein besseres Ich-Funktionen-Niveau aufweisen als meine Patienten.


Ausbildungen zum Heilpraktiker stehen jedem offen, der einen Hauptschulabschluss besitzt, älter als 25 und nicht vorbestraft ist. Es kann auch sein, dass der Patient sich intensiv mit den Deutungen auseinandersetzt, sich aber weder sein Verhalten noch seine Symptomatik positiv verändert. Das heißt dann Übertragung, an sich eine sprachlich und sachlich sinnige Wort- und Begriffsschöpfung. Guten Tag Susanne Auch Ihnen einen grossen Dank für ihren offenen und berührenden Bericht, der eindrücklich aufzeigt, wie tief die Verletzungen gehen können, wenn Missbrauch in der therapeutischen Beziehung vorkommt.


Psychotherapie: ob es plötzlich Liebe - Wie Edith, der von ihrer Folgetherapeutin so lange zugesetzt wurde, bis sie ihren Therapeuten vor Gericht entlastete und prompt wieder in ein Verhältnis mit dem Mann rutschte. Viele Patienten haben Angst vor Abhängigkeit.


Durch dieses Bewusstmachen sollen die Patienten zunehmend eine bewusste und willentliche Steuerung über ihre unbewussten Prozesse gewinnen. Neben der biografischen Anamnese und Schilderung von aktuellen konfliktreichen Beziehungsepisoden im Leben der Patienten spielt in den psychodynamischen Verfahren die Übertragungsbeziehung zwischen PatientIn und TherapeutIn eine zentrale diagnostische und therapeutische Rolle. Das Angebot einer TherapeutIn, über viele Stunden für einen Patienten da zu sein und ihm zuzuhörenist eine indirekte, implizite Einladung an die gehemmten und abgewehrten Antriebe und Wünsche des Patienten, sich innerhalb der Therapiebeziehung aus ihrer Deckung hervorzuwagen. Insgeheim wünscht sich ja jeder Mensch, dass seine innersten Beziehungsanliegen von anderen Menschen wohlwollend gesehen und positiv gespiegelt werden. Zugleich besteht aber die Angstdass man mit diesen Anliegen zurückgewiesen und wegen dieser Anliegen nicht geliebt wird. Beim Neurotiker sind dringende Beziehungswünsche oft so stark gehemmt oder abgewehrt, dass sie nicht bewusst sein dürfen. Trotzdem drängen sie — und zwar umso stärker, je mehr sie abgewehrt sind — danach, sich in einer geeigneten Beziehung, zum Beispiel in einer Liebesbeziehung oder eben in der Therapiebeziehung, zu zeigen. Die Kunst der psychodynamischen Psychotherapie besteht darin, geeignete Hypothesen Deutungen über das unbewusste innerseelische Geschehen, dass in dem äußeren Verhalten und Äußerungen des Patienten erahnbar wird, einfühlsam und für den Patienten verständlich zu formulieren. Idealerweise setzt sich der Patient mit den Deutungen auseinander, gewinnt neue Einsichten und beginnt, seine Wahrnehmung, sein Denken und sein Verhalten nach und nach zu ändern. Oft aber verstehen die Patienten die Deutungen ihrer TherapeutInnen nicht oder verschließen sich gegen sie. Es kann auch sein, dass der Patient sich intensiv mit den Deutungen auseinandersetzt, sich aber weder sein Verhalten noch seine Symptomatik positiv verändert. Mitunter verschlechtert sich sogar das Befinden des Patienten durch die aufdeckende Psychotherapie. Für solche Phänomene wird gerne ein unbewusster Widerstand des Patienten verantwortlich gemacht. Nach meiner Erfahrung als Supervisor handelt es sich bei dem scheinbaren Widerstand eines Patienten aber oft um ein strukturelles Defizit. Das Ich-Funktionen-Niveau beziehungsweise Strukturniveau vieler Patienten ist einfach überfordert, wenn ihre Therapeuten beispielsweise ihre Gegenübertragung offenlegen und psychodynamische Hypothesen über die unbewussten Intentionen der Patienten oder über den Zusammenhang ihrer aktuellen Probleme mit den Bedingungen ihrer Kindheit formulieren. Viele Patienten sind zu dem Perspektivenwechselzu dem sie ihre Therapeuten einladen, strukturell einfach nicht in der Lage. Als Supervisor bestehe ich daher grundsätzlich darauf, dass bei jedem Patienten das Strukturniveau bestimmt wird. Denn ein hoch bezahlter Beruf, eine brilliante Ausdrucksweise und selbst der Abschluss eines medizinischen oder psychologischen Hochschulstudiums schließen keineswegs aus, dass ein Mensch an schwerwiegenden strukturellen Defiziten leidet, beispielsweise in der Impuls- und Affektsteuerung oder in der Regulierung des Selbstwertgefühls. Ein Mensch kann überaus kultiviert und erfolgreich und dennoch dem Alkohol verfallen, ständig von Selbstzweifeln gequält und vom Suizid bedroht sein. Menschen mit erheblichen strukturellen Defiziten haben in der Regel schon früh in ihrem Leben, lange bevor sie sprechen konnten, Erfahrungen von unsicherer Bindung oder sogar Traumatisierung gemacht. Solche Erfahrungen sind verbal kaum erreichbar. Die übliche Strategie psychodynamisch fundierter Psychotherapeuten, Worte für unbewusste Erfahrungen und Konflikte des Patienten zu finden, funktioniert hier nicht. Wenn strukturelle Defizite im Vordergrund stehen, bedarf es einer besonderen Behandlungsstrategie, bei der die Haltung und das nonverbale Verhalten des Therapeuten für die therapeutische Wirkung wichtiger sind als die intellektuellen Inhalte des Gesprächs. Eine Hauptaufgabe des Therapeuten besteht darin, therapeut patient liebesbeziehung als geduldiges, wohlwollendes, belastbares und ausdauerndes Gegenüber zur Verfügung zu stellen. Wesentlich ist, dass es gelingt, die Therapiebeziehung über einen längeren Zeitraum bis zu mehreren Jahren zu erhalten und zu festigen. Diese Beziehung kann nicht nur durch instabile Bindungsmusterprimitive Abwehrvorgänge, abrupte Selbstschutzmanöver und Rückzugstendenzen des Patienten ständig gefährdet sein, sondern auch durch die negative Gegenübertragung des Therapeuten. Die größte Herausforderung für den Therapeuten ist, das problematische Verhalten des Patienten nicht persönlich zu nehmen und es nicht als etwas vorsätzlich Destruktives zu interpretieren, das der Patient absichtsvoll gegen den Therapeuten richtet. Man muss sich als TherapeutIn immer wieder klarmachen, dass der Patient noch nicht anders kann, als sich so zu verhalten, wie er es aktuell tut. Bestimmte Ich -Funktionen stehen ihm aufgrund ungünstiger Entwicklungsbedingungen in seiner Kindheit einfach noch nicht zur Verfügung. Trotzdem werde ich sie als Urheber ihres Verhaltens ansprechen und ihnen zumuten, für ihr Verhalten zunehmend Verantwortung zu übernehmen und funktionalere Bewältigungsformen für ihre strukturellen Einschränkungen zu erwerben. Auch bei strukturell gestörten Patienten ist ein Perspektivenwechselein veränderter Blick auf sich selbst und die eigenen Schwierigkeiten, notwendig und möglich. Ich arbeite mit dem folgenden einfachen und allgemeinverständlichen Modell, um meinen Patienten deutlich zu machen, worum es in der Therapie geht: Die Symptome, unter denen ein Patient leidet, zum Beispiel AngstDepression oder psychosomatische Beschwerden, sind der Hauptgrund dafür, dass er sich überhaupt in psychotherapeutische Behandlung begibt. Der mit den Symptomen verbundene Leidensdruck ist in der Regel der wichtigste Motivationsfaktor für die Behandlung und damit eine Entwicklungschance. Die meisten Patienten wollen die Ursache für ihre Symptome verstehen, und jeder Patient will seine Symptome los werden. Deshalb muss für die Patienten immer erkennbar bleiben, dass die Psychotherapie auf die Verminderung ihrer Beschwerden ausgerichtet ist. Jeder Patient hat Wünsche an sein Leben, an seine Mitmenschen, an seinen Therapeuten. Häufig stehen die Anforderungen unseres Lebens, vor allem jene, welche das soziale Umfeld und der Beruf an uns stellen, wichtigen eigenen Wünschen entgegen. Grundsätzlich steht jeder von uns im Konflikt zwischen seinen eigenen Wünschen und den Anforderungen seines sozialen Umfelds. Um diesen Anforderungen und zugleich unseren eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden, um eine ausgewogene Balance zwischen beiden herzustellen, sind wir mit Ich-Funktionen beziehungsweise Selbststeuerungs- und Interaktions fähigkeiten ausgestattet. Die meisten Menschen wissen jedoch gar nicht, dass sie diese Fähigkeiten haben. Eine wesentliche Aufgabe von Psychotherapie besteht darin zu untersuchen, wie gut Patienten jeweils mit diesen Fähigkeiten ausgestattet sind. Anhand des Profils der Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten siehe unten erkläre ich meinen Patienten in möglichst einfachen Worten, worin diese Fähigkeiten im Wesentlichen bestehen. Der Vorteil einer solchen Auflistung von Ich-Fähigkeiten ist, dass sie zur Selbstreflexion und zum Perspektivenwechsel einlädt. Wer sich mit einer solchen Liste von Ich -Funktionen beschäftigt, fragt sich unwillkürlich, welche Fähigkeiten bei sich selbst gut ausgeprägt und welche Fähigkeiten vielleicht unzureichend sind, und entwickelt das wichtige Bewusstsein dafür, dass mit FaktenwissenIntellekt und Willensanstrengung allein die Anforderungen des Lebens nicht bewältigt werden können. Praktisch gehe ich so vor, dass ich erst einmal alle jene Fähigkeiten hervorhebe, die bei meinen Patienten relativ gut entwickelt sind. Es ist eine gute Übung für uns Therapeuten, inmitten der vielen Probleme und Defizite unserer Patienten möglichst alle ihre Ressourcen zu entdecken. Es dient der Stabilisierung unserer Patienten, wenn wir ihre vorhandenen Fähigkeiten und positiven Ziele sowie die Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld erkennen und dafür sorgen, dass diese Ressourcen auch genutzt werden. Grundsätzlich ist danach zu fragen, welche Schwierigkeiten ein Patient in der Vergangenheit bereits auf welche Weise und mit welcher Unterstützung bewältigt hat. Ich erkläre meinen Patienten, dass die aufgelisteten Fähigkeiten vor allem am Vorbild therapeut patient liebesbeziehung Eltern erworben werden, dass der Erwerb dieser Fähigkeiten nicht bewusst und willentlichsondern automatisch erfolgt und wesentlich davon abhängt, wie gut die Eltern selbst über diese Fähigkeiten verfügen. Dann gehe ich die Liste der Ich-Funktionen mit meinen Patienten durch und frage sie, wie gut die einzelnen Fähigkeiten bei Mutter und Vater ausgeprägt sind beziehungsweise früher ausgeprägt waren. Die gemeinsame Betrachtung der Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten der Eltern des Patienten stellt eine weitere Metaperspektive dar, die ich zusammen mit meinen Patienten einnehme. Für die meisten Patienten ist diese Perspektive neu. Sie sehen die Unzulänglichkeiten der Eltern nun nicht mehr nur aus dem engen Blickwinkel des ehemaligen Kindes, das sich beispielsweise verletzt, vernachlässigt oder ungerecht behandelt fühlte, sondern zunehmend auch mit den Augen eines distanzierten erwachsenen Betrachters, der erkennt, dass den Eltern eine Reihe wichtiger Ich-Funktionen einfach nicht im wünschenswerten Maße zur Verfügung stand und steht. Mit diesem Umweg über die Fähigkeiten und Defizite der Eltern taste ich mich an die Thematisierung der strukturellen Defizite meiner Patienten heran. Häufig scheinen bestimmte Ich -Funktionen bei den Patienten besser entwickelt zu sein als bei den Eltern. Ich frage meine Patienten, bei welchem Menschen sie diese speziellen Ich-Funktionen erworben haben, und würdige ihre besondere Lernleistung. Oft werfen die Patienten die Frage nach ihren strukturellen Defiziten selbst auf. Ich erarbeite gemeinsam mit ihnen, welche besonderen Fähigkeiten angesichts dieser Anforderungen und Aufgaben besonders gebraucht werden. Ich frage meine Patienten, wie sich die Eltern oder Geschwister des Patienten in ähnlichen Anforderungssituationen verhalten beziehungsweise verhalten haben. Trotz aller Behutsamkeit bleibt es selbstverständlich mein Ziel, dass meine Patienten rasch Klarheit über ihre Fähigkeiten und Defizite gewinnen. Es ist auch in der Ausbildung von angehenden Psychotherapeuten mein Anliegen, dass diese erkennen, wo ihre strukturellen Stärken und Schwächen liegen. Unser Wissen um unsere eigenen Defizite hat den großen Vorteil, dass wir damit relativ leicht verstehen können, warum wir in bestimmten Anforderungssituationen mehr als andere therapeut patient liebesbeziehung Druck geraten, in solchen Situationen immer wieder scheitern, krank werden oder solche Situationen therapeut patient liebesbeziehung vermeiden und uns damit möglicherweise wichtiger Erfahrungs- und Therapeut patient liebesbeziehung berauben. Nicht nur in der Ausbildung von Psychotherapeuten und in der Patientenbehandlung, sondern auch im kollegialen Austausch mit anderen Therapeuten geht es mir darum, dass sich jeder therapeut patient liebesbeziehung seinem schicksalhaften strukturellen Gewordensein und mit seiner jeweiligen individuellen Ausstattung an Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten erst einmal annimmt, auch mit all dem, was einem fehlt. Gerade in der strukturbezogenen Psychotherapie gilt, dass jeder Mensch ist, wie er ist, und dass er auch so bleiben dürfen soll. Als TherapeutIn kann man die grundlegende Struktur seiner Patienten wahrscheinlich ohnehin nicht sehr verändern. Versucht man es trotzdem, richtet man vielleicht mehr Schaden an, als man nutzt. Eine tief greifende Veränderung der Struktur ist nicht Aufgabe einer tiefenpsychologisch fundierten Richtlinienpsychotherapie und meines Erachtens in der Regel auch nicht notwendig. Sobald ein Patient seine eigenen strukturellen Schwachstellen kennt und auch die Anforderungssituationendie aufgrund dieser Defizite besonders kritisch sind, hat er — anders als zuvor — eine Wahlmöglichkeit. Er muss nicht mehr fortlaufend bestimmte schmerzvolle Erfahrungen unbewusst wiederholen. Er hat zunehmend die Möglichkeit, sich zum Beispiel gezielt Unterstützung aus seinem sozialen Umfeld oder institutionelle Hilfe zu holen. Eine zentrale Aufgabe der Therapiebeziehung besteht darin, die Fähigkeit des Patienten zu entwickeln, geeignete Hilfe zu suchen und auch anzunehmen. Die Therapiebeziehung ist dafür ein Modell. In der Regel werde ich als Therapeut ein besseres Ich-Funktionen-Niveau aufweisen als meine Patienten. Ich stelle bestimmte Ich-Funktionen zur Verfügung, die meinen Patienten fehlen. Beispielsweise kann ich Paargespräche führen, wenn ein zermürbender Partnerschaftskonflikt nicht gelöst werden kann, weil die Affektsteuerungdie Selbst - und Fremdwahrnehmung sowie die emotionale Kommunikationsfähigkeit eines Patienten und oft auch des Partners unzureichend sind. Wenn ich als Therapeut als hilfreich erlebt werde, gewinnen meine Patienten zunehmend Vertrauen in mein Hilfsangebot. Mein Ziel aber ist, dass meine Patienten — spätestens nach Beendigung der Therapie — unabhängig von mir andere Hilfsangebote finden und nutzen können. Ich schaue mich daher schon früh im Therapieprozess nach den sozialen Ressourcen meiner Patienten um und ermutige sie, sich auch außerhalb der Therapie alle geeigneten Unterstützungsmöglichkeiten zu erschließen. Dieser überaus wirksame soziokulturelle Lernmechanismus spielt wahrscheinlich auch in Therapiebeziehungen eine große Rolle. Bei einer guten Patient-Therapeut-Beziehung ist davon auszugehen, dass sich die Patienten mit Teilaspekten der Persönlichkeit ihrer Therapeuten vor allem mit Fähigkeiten, die aus der Sicht der Patienten erstrebenswert sind identifizieren und dass sie diese Teilaspekte sowie für sie neuartige positive korrektive Erfahrungen innerhalb der Therapeut patient liebesbeziehung in sich aufnehmen. Therapeuten können je nach Geschlecht auch als Modell für die spezifische Rolle ihrer Patienten als Mann oder als Frau dienen. So kann zum Beispiel eine Patientin bei ihrer Therapeutin genau jenes positive Vorbild für Weiblichkeit, SexualitätEmanzipation oder Mutterschaft finden, das sie bei der eigenen Mutter vermisst hat. Modelllernen ist umso wahrscheinlicher, je intensiver die emotionale Beziehung zwischen dem Lernenden und seinem Vorbild ist. Das Modelllernen ist nicht auf explizite Instruktion angewiesen. Veränderungen stellen sich auch durch nonverbale, implizite Prozesse ein. Es geht gerade in der strukturbezogenen Psychotherapie weniger darum, dass Therapeuten viel erklären, sondern vielmehr darum, vorzumachen, wie man mit schwierigen interpersonellen Situationen und Herausforderungen, welche strukturgestörte Patienten in der Therapiebeziehung oft reichlich liefern, anders umgehen kann, als die Patienten es bisher kennen. Nach der klassischen psychoanalytischen Theorie finden Identizierungen mit einem elterlichen Vorbild gerade dann besonders intensiv statt, wenn das Ich klassisch in der Phase der Auflösung des Ödipus auf die Befriedigung kleinkindhafter Bedürfnisse zunehmend therapeut patient liebesbeziehung muss. Günstige Identifizierungsprozesse sind folglich dann am ehesten zu therapeut patient liebesbeziehung, wenn die Patienten in einer wohlwollenden Atmosphäre der Therapiebeziehung einerseits emotional ausreichend andocken können, andererseits aber nicht durch ein allzu komplementär versorgendes Beziehungsangebot ihrer Therapeuten in eine regressiv-passive Erwartungs- und Abhängigkeitshaltung gedrängt werden. Das Ich wächst am Verzicht, vorausgesetzt, die zugemutete Verzichtleistung wird nicht als kränkend oder bedrohlich erlebt. Psychotherapie soll nachhaltige Lern- und Veränderungsprozesse auf den Weg bringen. Die Patienten sollen jene Fähigkeiten erwerben, die ihnen erlauben, die aktuellen Anforderungen und Entwicklungsaufgaben ihres Lebens so zu bewältigen, dass ihre Bedürfnisse sozialverträglich befriedigt werden und dass das unvermeidliche Maß an Inkonsistenzspannung so weit reduziert wird, dass die Patienten keine Symptome mehr ausbilden müssen. Damit Patienten neue Fähigkeiten erwerben und sich aus ungünstigen Lernerfahrungen ihrer Vergangenheit befreien können, ist es wichtig, dass sich im Rahmen des Therapieprozesses ihre sozialen Kontexte verändern. Eine erste Kontextveränderung ergibt sich durch die Therapiebeziehung. Sie erweitert das soziale Umfeld der Patienten oft wesentlich. Viele Patienten bekommen in der Therapie erstmals in ihrem Leben ein so hohes Maß an wohlwollender Aufmerksamkeit und Gelegenheit, so viel über sich selbst mitteilen zu können. Bei Patienten, die in dyadischen Konstellationen leben, also emotional auf nur einen einzigen anderen Menschen bezogen sind, erfolgt durch die Therapiebeziehung eine Triangulierung: Der Therapeut wird der Dritte im Bunde, wodurch sich die Dynamik der bisherigen dyadischen Beziehung erheblich verändern kann. Neue Kontexte gehen mit Veränderungen der Perspektive einher und induzieren Lernprozessedie mit therapeutischer Unterstützung in eine förderliche Richtung gelenkt werden können. In seelischer Not folgen viele Menschen dem Impuls, sich aus sozialen Kontakten zurückzuziehen. Der Vorteil eines solchen Rückzugs besteht darin, dass die Patienten gewohnte Kontextedie sie zunehmend in dysfunktionalen Automatismen und Routinen gefangen halten, verlassen. Auf Dauer wirkt sich jedoch ein sozialer Rückzug oder der ausschließliche Kontakt mit den engsten Vertrauten die meist zunehmend hilflos werden nachteilig aus und verschärft den Leidenszustand. Am besten lassen sich die defizitären Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten durch häufige und intensive soziale Kontakte trainieren, beispielsweise in Gruppen und Gemeinschaftendie eine funktionierende Kultur des wertschätzenden Miteinanders entwickelt haben und die sich mit Sinn und Freude stiftenden Dingen beschäftigen. Wenn die Ich -Funktionen starke Defizite aufweisen, werden intensive soziale Kontakte verständlicherweise oft als anstrengend, beunruhigend, verwirrend, beschämend oder sogar bedrohlich erlebt. Deshalb benötigen Therapeut patient liebesbeziehung oft den geschützten Rahmen einer Einzel- oder Gruppenpsychotherapie oder von Selbsthilfegruppen. Auch Religionsgemeinschaften stellen Hilfsangebote, im Einzelgespräch oder in der Gruppe, zur Verfügung. Grundsätzlich verfolge ich mittelfristig und langfristig das therapeutische Ziel, dass meine Patienten ihre sozialen Kontakte intensivieren, ihre sozialen Kompetenzen trainieren und ihre sozialen Befriedigungsmöglichkeiten therapeut patient liebesbeziehung. Dazu gehört auch, dass manche Patienten lernen, sich gegen allzu viele oberflächliche oder dysfunktionale Kontakte abzugrenzen, dass sie selektiver in der Auswahl ihrer Freunde werden und sich auf solche Beziehungen fokussieren, welche ihre Entwicklung und die Erfahrung gemeinsamen Sinnerlebens fördern. Das Strukturniveau ist ein psychodynamisches Maß für die Qualität der Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten Ich-Funktionendie jeder Mensch benötigt, um mit dem jeweiligen aktuellen Anpassungsdruck aus seiner spezifischen soziokulturellen Wirklichkeit fertig zu werden. Die Anforderungen des therapeutischen Gesprächs dienen als brauchbare Testbedingung, um einschätzen zu können, inwieweit das soziale Interaktionsverhalten und die Selbststeuerung von Patienten situationsgerecht und funktional sind. Schilderungen von interpersonalen Alltagsepisoden und aus der Vergangenheit geben weitere Hinweise auf die individuell ausgeprägten strukturellen Fähigkeiten. Die Bestimmung des Strukturniveaus ist nur einer von mehreren möglichen strukturdiagnostischen Schritten im Rahmen einer fokalen, zeit- und zielbegrenzten Richtlinientherapie und muss durch andere diagnostische Kategorien, zum Beispiel die Neurosendispositionenergänzt werden. Zunächst sollen einige grundlegende Begriffe geklärt werden. Auch in der neueren psychodynamischen Literatur werden sie nicht immer klar voneinander abgegrenzt. Ein solches Verständnis hat zudem konkrete behandlungstechnische Konsequenzen. Das Selbstbild ist allerdings kein rein kognitives Konzept, das jemand von sich selbst hat, sondern immer auch etwas Körperliches und unmittelbar Gefühltes. Nach psychodynamischem Verständnis ist das Selbst mit Antrieben und Impulsen sowie lustvollen oder unlustvollen Affekten verbunden. Das heißt, gesundes Selbsterleben geht mit überwiegend positiven Empfindungen sowie mit therapeut patient liebesbeziehung angemessenen Gefühl für den eigenen Wert und die eigene Wirksamkeit einher. Subjektiv zeichnet sich ein gesundes Selbst durch das vertraute subjektive Erleben eines Menschen aus, eine Ganzheit, ein autonomes, beständiges und kohärentes Zentrum von Vitalität, der Mittelpunkt des unmittelbaren Empfangens von Eindrücken sowie der Initiator und Verursacher von Veränderungen in der Umwelt zu sein. Es ist das Verdienst von Heinz Hartmanndas Ich nicht nur als Austragungsort von neurotischen Konflikten angesehen zu haben. Vielmehr leistet das Ich im Verständnis Hartmanns generell die für die seelische Gesundheit unverzichtbare Anpassung an jene Umweltbedingungenin die ein Kind schicksalhaft hineingeboren wird. Das Ich ist also als die Summe der seelischen Funktionen zu verstehen, die eine möglichst gute Adaptation des Individuums, vor allem an seine soziale Umgebung, gewährleisten. Nach Gerd Rudolf ist das Ich eine teils angeborene, teils erworbene Struktur mit der Fähigkeit, intentional mit der sozialen Umwelt zu interagieren und zu kommunizieren, die Realität wahrzunehmen und sie in einem seelischen Binnenraum abzubilden. Der Kampf zwischen den Triebansprüchen und der Außenwelt findet in diesem innerseelischen Raum statt. Konflikte und geeignete Konfliktlösungen können dort antizipiert und günstige Formen der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und Triebregungen gefunden werden. Gefahren werden innen bewältigt, bevor sie äußere werden. Dazu ist erforderlich, dass das Ich konfliktträchtige Trieb- und Bedürfnisregungen aufschieben oder auf ungefährlichere und sozial anerkannte Bereiche verlagern kann. Kann das konflikthafte Verlangen wegen seiner Dringlichkeit nicht aufgeschoben oder verschoben werden, dann entsteht Angst, zum Beispiel vor der Wiederholung eines alten Traumas, einer Strafe, einer Kränkung, eines Mangels oder eines Verlustes. Nehmen die Angst und Erregung, die mit einem Bedürfnis oder Triebanspruch verbunden sind, ein Maß an, welche die Kohärenz des Selbst und die Funktionsfähigkeit des Ichs gefährden würde, verdrängt das Ich diese Bedürfnis- oder Triebregung einschließlich der mit ihr verbundenen Angst ins Unbewusste. Das ist ein Kerngedanke der psychoanalytischen Theorie. Das Ich fungiert also auch als Reizschutz und Stabilisator für das Selbst. Es errichtet Schwellen gegen die Überflutung von Triebimpulsen und Angst von innen sowie gegen verführerische, irritierende oder bedrohliche Reize von außen. Für diese Schutzfunktion bedient es sich der von Anna Freud beschriebenen Abwehrmechanismen. Die Abwehr dient der Bewältigung unbewusster innerer Konflikte und ist nur eine von vielen Aufgaben des Ich. Was das Ich überwiegend leistet, setzt sich aus einer Fülle von Routinen zusammen, die jeder von uns jeden Tag — ohne darüber bewusst nachdenken zu müssen — auf die durchschnittlichen Situationen in seinem Tagesablauf anwendet. Die alltäglichen Routineleistungen des Ich betreffen unter anderem die Wahrnehmung und das Beziehungsverhalten sowie die nonverbale und verbale Kommunikation. Besondere Beanspruchungen, zum Beispiel neuartige Lebenslagen und ungewohnte Begegnungen mit fremden Menschen oder auch therapeut patient liebesbeziehung Situationen, stellen erhöhte Anforderungen an das Ich. Das Ich ist dann beispielsweise gefordert, Zusammenhänge zu erkennen und Realität zu prüfen sowie die Reaktion anderer und die Konsequenzen auf das eigene Verhalten vorauszusehen. Impulse und Affekte müssen unter Kontrolle gehalten und das Selbstwertgefühl reguliert werden. Das Ich muss Zwecke und Ziele erkennen, Urteile fällen und autonom verantwortliche Entscheidungen treffen können. Es zwingt uns sogar zu Tätigkeiten, zu denen wir keine Lust haben. Die adaptative Qualität unserer Ich-Funktionen hängt folglich davon ab, wie gut wir mit bestimmten Fähigkeiten ausgestattet sind. Diese Fähigkeiten, die wir im Laufe unserer Enkulturation und Sozialisation erworben haben und idealerweise immer weiter erwerben, beziehen sich vor allem auf die Selbststeuerung und die Interaktion. Wie gut und vollständig jeder von uns diese Fähigkeiten aneignen konnte, hing hauptsächlich von dem sozialen Umfeld ab, in dem wir aufwuchsen. Wenn unsere Eltern selbst über eine hohe Qualität von Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten verfügten und als Vorbilder meist für uns präsent waren, hatten wir gute Chancen, diese Fähigkeiten durch Mimesis vollständig zu entwickeln. Hatten unsere Eltern in Bezug auf diese Fähigkeiten erhebliche Defizite oder standen sie uns nur unzureichend als Modell zur Verfügung, dann waren die Bedingungen für unser Imitationslernen entsprechend eingeschränkt. Das Strukturniveau kann in den folgenden vier Hauptdimensionen beschrieben werden. Danach sind die wichtigsten Kriterien aufgeführt, nach denen das Niveau der vier Strukturdimensionen als gut integriert, mäßig integriert und gering integriert eingeordnet werden kann. Fähigkeit und Interesse, seine Aufmerksamkeit nach innen zu richten, seine eigenen Bedürfnisse, Gefühle positive wie negativeGedanken und Fantasien wahrzunehmen, zu spüren, was der eigene Körper braucht zum Beispiel Schonung, Ruhe, Bewegung oder Zärtlichkeit und was ihm schadet zum Beispiel Stress, Fehlernährung, Konsum von Suchtmitteln Einsicht und Fähigkeit, wichtige Dinge auch dann zu tun, wenn man keine Lust hat, und sich zu kontrollieren, wenn man zum Beispiel ein starkes Verlangen nach Alkohol, Zigaretten, Drogen, Sex, Spielen, Einkaufen und so weiter hat oder wenn man am liebsten vor Wut etwas beschädigen oder einen anderen oder sich selbst verletzen würde Fähigkeit, bei Bedarf therapeut patient liebesbeziehung inneren Schutzwall gegen negative Emotionen zum Beispiel Angst, Wut, Verzweiflung, Scham, Traurigkeit, Wertlosigkeit zu errichten und seine Aufmerksamkeit auf Dinge zu konzentrieren, die mit positiven Emotionen verbunden sind und geeignet sind, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen. Das Strukturniveau gibt uns eindeutige diagnostische Kriterien an die Hand, die eine zuverlässige Einschätzung der Qualität der Ich-Funktionen, sprich der Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten unserer Patienten, ermöglicht. Wir können uns somit besser als früher über das, was wir unter Ich-Funktionen verstehen, mit anderen Fachleuten verständigen. Die Bestimmung des Strukturniveaus hat vor allem klare therapeutische Konsequenzen. Da wir die strukturellen Fähigkeiten und Defizite unserer Patienten realistischer einschätzen therapeut patient liebesbeziehung die biografischen Ursachen für die Defizite besser verstehen können, werden wir nachsichtiger, geduldiger und mitfühlender, ohne dass diese annehmende Haltung übermäßig anstrengend sein muss. Die Bestimmung des Strukturniveaus mag auf den ersten Blick als distanzierte, formalisierte Klassifizierung von Patienten erscheinen. In der Praxis trifft das Gegenteil zu: Wir können das Strukturniveau nämlich nur dann sinnvoll bestimmen, wenn wir zuvor mit unseren Patienten über mehrere Stunden in einen intensiven persönlichen Kontakt getreten sind. Unser therapeutischer Ehrgeiz verstellt nicht mehr so sehr unseren Blick auf die möglicherweise begrenzten Einsichts- Bewältigungs- und Veränderungsfähigkeiten unserer Therapeut patient liebesbeziehung. Zugleich schärft die Strukturniveau-Diagnostik den Blick für die Ressoucen des Patienten und die Ressourcen seines sozialen Umfelds. Das Bewusstmachen sowie die Nutzung und Aktivierung dieser Ressourcen machen einen großen Teil unserer therapeutischen Bemühungen aus. Damit tragen wir der Erkenntnis der Psychotherapieforschung Rechnung, dass die Qualität der Therapiebeziehung sowie die Ermutigung und Nutzung von Ressourcen zu den stärksten Wirfaktoren in der Psychotherapie gehören. Die For­schung legt uns nahe, unsere Hauptaufmerksamkeit den Selbstheilungskräf­ten der Patienten und den sozialen Sys­temen, in denen sie leben, zuzuwenden. Strukturelle Defizite haben biografische Ursachen. Kein Mensch hat sich die Defizite seiner Ich-Funktionen ausgesucht. Die Selbststeuerungs- und Interaktionsfähigkeiten entwickeln sich durch implizites Imitationslernen. Niemand konnte sich als Kind willentlich verweigern, sie zu erwerben. Unsere strukturellen Defizite haben wir folglich nicht schuldhaft erworben. Sie sind vielmehr unseren Patienten, Verwandten und Freunden, sie sind uns selbst schicksalhaft zugestoßen, weil die Lernbedingungen, die wir als Kinder vorfanden, in der einen oder anderen Hinsicht vielleicht nicht optimal waren. Wenn immer möglich, können wir die strukturellen Ressourcen und Defizite unserer Patienten in der Therapie zum Thema Strukturfokus machen. Es ist auch gut, wenn wir uns unserer eigenen strukturellen Stärken und Schwachstellen bewusst sind. Eine der wichtigsten Botschaften an unsere Patienten therapeut patient liebesbeziehung Keiner ist schuld an seinem struktuellen Unvermögen, aber jeder von uns ist für seine Defizite verantwortlich. Unsere negativen Affekte mildern sich ab, sobald uns bewusst wird, dass andere — ebenso wie wir selbst — in therapeut patient liebesbeziehung strukturellen Beschaffenheit gefangen sind und in der Regel nicht irgendwelche Dinge mit der Absicht tun, um uns zu schaden oder unsere Bedürfnisse zu missachten. Auf diese Weise können wir selbst bei sehr schwierigen und anstrengenden Patienten eine wohlwollende und emotional unterstützende Beziehung aufrecht erhalten.


Interview mit einem Therapeuten / Was passiert in einer Therapie?
Auf jeden Fall sollen Sie ihr Erleben ernst nehmen und dieses auch ihrem Therapeuten mitteilen. So kann zum Beispiel eine Patientin bei ihrer Therapeutin genau jenes positive Vorbild für Weiblichkeit, Sexualität , Emanzipation oder Mutterschaft finden, das sie bei der eigenen Mutter vermisst hat. September 2016, abgerufen am 27. Wichtiges Anzeichen für manipulierende Tendenzen ist auch das Gefühl, sich genötigt zu fühlen, Dinge zu veröffentlichen, die man sonst nicht erzählen würde. Die übliche Strategie psychodynamisch fundierter Psychotherapeuten, Worte für unbewusste Erfahrungen und Konflikte des Patienten zu finden, funktioniert hier nicht. Wieviel einfacher ist es, einen Sündenbock zu haben, diesen zu verurteilen und zu diskriminieren!